"Gießenbach Hauptbahnhof, Mountainbiker bitte aussteigen"! Den Startpunkt für unsere heutige Mountainbiketour könnte man durchaus auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen, doch wir entscheiden uns, das geliebte Auto bereits in Mittenwald abzustellen, damit wir uns noch ein wenig warmraden können. Alternativ kann man aber auch mit dem Auto anreisen und dieses hier in ziemlich genau 1.000 m Seehöhe abstellen. Doch sei gewarnt, es geht gleich zu Beginn recht knuffig steil zur Sache. Wir fahren das Gießenbachtal hinauf, das zu Beginn sehr schluchtig wirkt und entsprechend eng ist. Auch die Steigung ist nicht ganz unflott, doch diese wird im weiteren Verlauf deutlich abnehmen, so daß unsere Tour mit Recht das Prädikat "gemütlich" trägt. Das Tal bleibt vorerst sehr eng und hinterläßt einen wildromantischen Eindruck. Was sehen wir hinter der nächsten Kurve??? Im weiteren Verlauf weitet sich das Tal, und die Steigung nimmt spürbar ab. Immer wieder dürfen wir uns an einer solchen Idylle erfreuen - es geht mit gemütlicher Steigung weiter das Gießenbachtal hinauf. An dieser Abzweigung geht es dann nach rechts, wobei die Steigung vorübergehend wieder etwas zunimmt. Was machen nur diese seltsam schwarz-weiß gefleckten Tiefland-Rindviecher hier? In dieser Gegend ist doch sonst nur das Braun- oder Grauvieh zu Hause... Nach kurzer Zeit erreichen wir diesen Sattel, und nun geht es vorübergehend ganz leicht bergab. Das Tal weitet sich noch mehr auf... ... und gibt diesen traumhaften Blick über die saftigen Almwiesen frei. Im Hintergrund ... ... erheben sich die mächtigen Türme der Dolomiten - könnte man jedenfalls meinen. Es sind aber die Berge des westlichen Karwendel, die an dieser Stelle kurioserweise aus dem gleichen "Baustoff", dem Dolomit bestehen, so wie das bekannte Gebirge in Südtirol. Nun ist es beinahe geschafft! Noch ein kurzes und überraschend knackiges Finale, und wir erreichen unser heutiges Ziel. Der Durst ist groß, das weiß auch die freundliche Wirtin Claudia und hält reichlich frisches alpenländisches Getränk für ihre Gäste bereit. Doch die meisten ziehen eher das ... ... etwas weniger rustikale Ambiente des gepflegten Biergartens vor dem Haus vor. Dort genießen auch wir die äußerst schmackhafte Gulaschsuppe nach Art des Hauses und trinken das Kultgetränk der Tiroler, den Almdudler. Die Eppzirler Alm ist fast wie ein kleines Dorf, das am Fuß der mächtigen Eppzirler Scharte liegt. Diese Gesamtansicht zeigt die schöne Lage zwischen den saftigen Almwiesen und den stattlichen Rindviechern. Genußvoll ist auch der Blick talauswärts direkt vom Biergarten aus in nördliche Richtung. Für den Fall, daß es draußen etwas kühl werden sollte, können sich die Gäste auch in dieser gemütlichen Gaststube niederlassen und sich mit dem einen oder anderen Jagertee aufwärmen. Für den "Jagertee zuviel" gibt es hier noch ein sehr gepflegtes Bettenlager mit insgesamt 18 Schlafplätzen in einem getrennten Gebäude. Bettenlager linker Teil Schlicht, zweckmäßig und sehr sauber - so mein persönlicher Eindruck von diesem Bettenlager. Auch zwei Toiletten, jeweils eine für Männchen und Weibchen sind vorhanden. Rauchen ist hier übrigens nicht gestattet, eigentlich sollte das selbstverständlich sein... Bettenlager rechter Teil Meine Kamera kann nicht den gesamten Raum in einem Bild erfassen, denn dieser ist nicht gerade klein. Also - kleiner Rechtsschwenk in die nächste Ecke.
Die Eppzirler Alm ist eine echte Empfehlung sowohl für Kurzausflügler als auch für stramme Bergsteiger, die hier übernachten und am nächsten Tag über die Eppzirler Scharte zur Erlspitze (2.404 m) weiter aufsteigen. |