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Gefahren:
Der Aufstieg zum Tschigat erfordert einiges an Ausdauer. Der Klettersteig im Kamin unterhalb des Gipfels ist nicht gesichert, hier ist freies Klettern angesagt. Das Gelände auf der Nordseite des Gipfels Richtung Halsljoch besteht aus sehr losem Geröll, hier ist eine sehr gute Trittsicherheit erforderlich. Aus aktuellem Anlaß noch eine dringende Warnung: Falls der Kamin verschneit ist oder sich Schneefelder in der Rinne befinden, rate ich von einer Besteigung des Tschigat ab. Der Abstieg über das Halsljoch sollte bei Schnee unbedingt unterbleiben.
Besondere Ausrüstung:
Klettergeschirr und Seil zum gegenseitigen Sichern im Kamin für weniger Erfahrene. Wegen der Gefahr herabfallender Steine sollte man dort auch einen Helm tragen. Mindestens 2 l Wasser.
Wir starten die Tour zum Tschigat an der Bergstation der Seilbahn Hochmuth und folgen dem steilen Weg zum Steinegg. Dort geht es links Richtung Leiteralm recht gemütlich weiter. Nach einer ¾ Stunde haben wir die bewirtschaftete Leiteralm erreicht und machen uns auf den Weg zum bewirtschafteten Hochganghaus (1.839m), das wir nach einer weiteren Stunde erreichen. Dort machen wir eine kleine Rast, bevor wir uns der Hochgangscharte zuwenden. Diese ist auf dem Bild deutlich an der Rinne zu erkennen, die bis zu der tiefsten Stelle am Grat führt. Von nun an wird es interessant. Die Steigung ist zunächst noch eher moderat, doch.... .... das ändert sich im weiteren Verlauf. Es geht 600m steil nach oben, jedoch ist der Steig sehr gut hergerichtet, so daß man "technisch" mit einer einigermaßen guten Trittsicherheit auskommt. Nach gut einer Stunde haben wir die Hochgangscharte (2.441m) überwunden und genießen bei einer kleinen Rast diesen traumhaften Ausblick ins Etschtal. Hinter uns liegt der Langsee. Zu lange sollte unser Päuschen aber nicht dauern. Blicken wir mal nach links auf unser Ziel - wir haben noch eine Menge "Arbeit" vor uns. Es geht im weiteren Verlauf wieder gemütlicher durch eine sehr ungewöhnliche Landschaft. Bald kommen wir den höchsten aller Spronser Seen, den Milchseen vorbei. Kaum zu glauben, wir sind hier schon über 2.500m hoch! Weiter geht es durch viel Geröll aber weiterhin mit moderater Steigung, bis wir an dieser Stelle nach einer weiteren Stunde den Kamin erreichen, der 300m - Klettersteig, der uns fast bis zum Gipfel bringt. Nach einer weiteren ¾ Stunde Kletterei im Kamin und ¼ Stunde für den letzten Anstieg erreichen wir den Gipfel und haben einen grandiosen Blick auf die umliegenden Berge, die Spronser Seen und.... .... das Etschtal mit Meran, das wir uns fast schon aus der Vogelperspektive betrachten. Links von Meran sehen wir auf dem Bergrücken Dorf Tirol. Daß Dorf Tirol immerhin rund 300m höher liegt als Meran, fällt aus dieser Perspektive nicht wirklich auf. Tief unter uns sehen wir den Vinschgau, wir schauen fast senkrecht darauf herunter. Zum Abstieg entscheiden wir uns für die Variante "Milchseescharte". Es geht also erst mal in nördlicher Richtung vom Gipfel herunter bis zum Halsl-Joch (2.809m). Das Gelände ist sehr steil und mit losem Geröll bedeckt, was unseren Füßen nur wenig Halt gibt. Nichts für schwache Nerven! Am Halsl-Joch halten wir uns rechts und wandern über den ehemaligen Halslferner (kein Gletscher mehr) in Richtung Milchseescharte (2.707m) weiter. Kurz vor der Milchseescharte kommen wir an der Biwakschachtel "Lammer", die 1974 zu Ehren des Texelgruppen-Erschließers Dr. Eugen Guido Lammer (1863-1945) erbaut wurde, vorbei. Das "Innenleben" schaut sauber und aufgeräumt aus, richtig gemütlich! Wir steigen die steile aber gut angelegte Milchseescharte hinab, kommen wieder an den Milchseen vorbei und wandern weiter zum bewirtschafteten Oberkaser (2.131m). Hier brauchen wir eine längere Rast, bevor es talwärts durch das Spronser Tal, vorbei an der ebenfalls bewirtschafteten Bockerhütte (1.700m), dem Longfallhof (1.075m), wieder nach Dorf Tirol geht. |