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Gefahren:
Der Aufstieg zur Schröfwand ist technisch sehr leicht und daher auch für Anfänger empfehlenswert. Allerdings lenkt die ungewöhnlich schöne Landschaft etwas vom konzentrierten Gehen ab. Für die rund 1.150 Höhenmeter ist eine gewisse Ausdauer erforderlich, was zur Bewertung "mittelschwer" geführt hat.
Besondere Ausrüstung:
Warme Kleidung, mindestens 1l Flüssigkeit
Die Schröfwand erhebt sich hoch über dem Vernagtsee mitten im malerischen Schnalstal in Südtirol. Die technisch sehr leichte Gipfelwanderung startet unsere "Seilschaft" Matthias, Extrembergsteiger Wolfgang, Michael, Bergführer Robert (von links) und Klaus [ hinter der Kamera ;=} ] direkt vom Parkplatz an der Staumauer des Vernagtsees am frühen Morgen. Doch lassen wir unseren Blick erst mal über den traumhaft schönen Vernagtsee schweifen, der in der kühlen (+8°C) Morgenluft seinen ganzen Reiz ausspielen kann. Dann überqueren wir die noch fast autofreie Straße und traben mal ganz locker den Berg hinauf. Der Weg zur Schröfwand ist sehr gut ausgeschildert, so daß man sich eigentlich gar nicht verlaufen kann. Wir kommen bald in den Wald hinein, der uns zwar etwas die Aussicht versperrt, aber das stört uns nur wenig. Denn die Vegetation ist hier ausgesprochen interessant. Alpenblumen ohne Ende, Pilze, Moose und Gräser können hier bewundert werden. Auf einem völlig kahlen Stein finden wir diesen hübschen Steinbrech, der hier sein karges Dasein fristet. Nach rund einer Stunde kommen wir aus dem Wald heraus und haben sofort einen guten Überblick auf das Schnalstal und die Berge drumherum. Tief unter uns sehen wir wieder den intensiv türkisen Vernagtsee - ja ja, die Farbe ist wirklich echt! Im weiteren Verlauf wird die Umgebung immer felsiger, doch der Weg bleibt bis zum Gipfel sehr gepflegt und an keiner Stelle auch nur andeutungsweise ausgesetzt. Doch die Temperatur nähert sich langsam dem Gefrierpunkt, und der kräftige Nordföhn bläst uns über die Pillepelle (anderes Wort für Gänsehaut). Etwas Neuschnee vom Vortag säumt unseren Weg, doch das stört uns überhaupt nicht. Da sind wir weit härtere Bedingungen gewöhnt! Nach einer weiteren Stunde erreichen wir diesen Sattel und schauen uns ein wenig um... Vor uns liegt ein kleiner, namenloser See - oder vielleicht auch eine zu groß geratene Pfütze. In besonders niederschlagsarmen Zeiten trocknet dieser kleine See komplett aus, doch im kühlen, feuchten Sommer 2005 kann sich dieser See zu einer stattlichen Größe entwickeln. Nun geht es über einen sehr breiten Grat mit geringer Steigung weiter bis wir nach einer weiteren halben Stunde das prächtige metallische Gipfelkreuz der Schröfwand erreichen. Der Blick von hier aus ist an einem klaren Tag wie diesem einfach unglaublich! Fast das ganze Schnalstal mit Karthaus (vorne) und Katherinenberg (weiter hinten) liegt uns zu Füßen. Dahinter, quer dazu, sehen wir den Vinschgau. Über dem Dach des "Hotels", ein kleiner Unterstand neben dem Gipfel, schauen wir heute bis weit in die Dolomiten hinein. Hinter dem Vinschgau spitzt noch die "Bergnase" des Gantkofel heraus. Kleiner Schwenk nach Norden: Hier sehen wir den Grafferner, der an der Nordseite des Similaun langsam zu Tal fließt. Und wieder unser Vernagtsee! Wie ein kleiner Edelstein, umgeben von einem grünen Saum aus Wäldern und Wiesen, liegt er eingebettet in einem riesigen Meer aus gewaltigen, schneebedeckten Bergen. So einen Anblick vergißt man nicht so leicht!!! |