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Gefahren:
Der Grat zwischen den beiden Fernern ist oberhalb der Blauen Schneid sehr ausgesetzt - hier ist eine gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Die häufig wechselnden An- und Abstiege dort erfordern eine sehr gesunde Kondition.
Besondere Ausrüstung:
2l Getränke, Schneebrille
Startpunkt unserer Bergtour ist die ca. 1.850m hoch gelegene Kuppelwieser Alm, die mit dem Auto auf einer kurvenreichen Strecke, die kurz vor Kuppelwies im Ultental rechts abzweigt, erreicht werden kann. Hier befindet sich auch eine Jausenstation, die zum Zeitpunkt unseres Aufstiegs überraschenderweise nicht geöffnet war. Ein kleiner Schwenk nach rechts, und wir blicken auf die mächtige Staumauer des Arzkersees, die hoch über uns verhindert, daß sich der See über uns ergießt. Schon ein imposanter Anblick, dieses Meisterwerk südtiroler Baukunst! Wir folgen der (für den öffentlichen Verkehr gesperrten) Fahrstraße bis fast hinauf zum Arzkersee und zweigen dann an dieser Stelle nach rechts ab. Zwar können wir die paar Kehren noch abkürzen, doch zum sauberen Einlaufen sollten wir das lieber lassen, denn wir werden im weiteren Verlauf dieser Tour noch eine Menge Kräfte brauchen. Wir folgen dem mit rot-weißen Markierungen gekennzeichneten Weg mit mäßiger Steigung ein Bachtal hinauf bis wir an dieser Abzweigung ankommen, an der wir uns links halten. Dann geht es weiter zur Blauen Schneid (3.030m), wobei der Weg immer steiler und schwieriger wird. Kurz bevor wir den Bergrücken des Hasenöhrls erreichen, auf dem wir genau zwischen den beiden Fernern ohne jede Schneeberührung den Gipfel erreichen können, geht es noch einmal kurz herunter ... Bei schönem Wetter, so wie auf der am 16.7.2008 wiederholten Tour, ist das schon ein guter Grund für einen herzhaften Juchzer. ... bevor es dann ab der Blauen Schneid so richtig zur Sache geht. Der heutige Tag "beglückte" uns mit vielen Wolken, die nur ab und zu den Blick zum Gipfel gestatteten. Auch dieser macht bei schönem Wetter viel mehr her. Noch trennt uns der Kamm, der uns zwischen den beiden steil abfallenden Fernern hindurch führt, vom Gipfel. Und der hat es in sich! Lose Steine, Geröll und immer wieder kurze Abstiege machen den Gipfel nicht gerade zur "leichten Beute". Hier ist Kondition und Trittsicherheit angesagt! Nach anstrengendem Aufstieg erreichen wir schließlich eins der schönsten Gipfelkreuze, das auch im Nebel noch gut zu erkennen ist, ... ... seinen nachhaltigsten Eindruck aber nur bei Sonnenschein vermittelt. Sehr interessant ist auch der obere Rand des Ferners, der von Dorf Tirol aus so gut zu erkennen ist. Der Hasenöhrlferner liegt von hier aus hinter dem Grat. Die Tour am 16.7.2008 fand bei bestem Bergwetter statt. Tags zuvor hat es nach einer Kaltfront noch einiges an Neuschnee gegeben, doch danach sorgte ein leichter Nordföhn für über 200 km Fernsicht. Unser Blick richtet sich zunächst nach Osten. Ganz links sind die Hohen Tauern gut zu erkennen, während wir rechts freien Blick in die Dolomiten haben. Der Blick nach Süden schweift über das Ultental hinweg bis in die Lagoraigruppe am Horizont. Weiter rechts sehen wir die Ortlergruppe nit der Königsspitze, Monte Zebru und dem Ortler selbst. Südwestlich schauen wir knapp rechts an der Ortlergruppe vorbei in die Berge der Schweiz. Tief unten und von hier aus nicht sichtbar, der obere Vinschgau, von dem aus es links Richtung Stilfser Joch und rechts Richtung Reschenpaß geht. Nordwestlich sehen wir die mächtigen Gletscher der Ötztaler Alpen, darunter der Similaun (3.599m). Tief darunter geht es zum Vinschgau hinunter. Nun ein Panoramabild aus 2 Aufnahmen: Ganz links sehen wir die Texelgruppe hoch über dem unteren Vinschgau, etwas links von der Mitte Meran im Talkessel (nicht direkt sichtbar), darüber die Sarntaler Alpen und im Hintergrund die Zillertaler Alpen, weiter rechts am Horizont die Hohen Tauern. Ganz rechts geht es dann in die Dolomiten hinein. So ein Hochgenuß ist doch allemal einen Gipfelschnaps wert. Jürgen nimmt einen kräftigen Schluck aus der Pulle - Prost ;=} Nach dem Abstieg kehren wir noch auf der Kuppelwieser Alm ein, die bei dem schönen Wetter natürlich geöffnet ist. Fitnessgerät zum Lockern der Muskeln nach der strammen Bergtour gibt es hier auch ;=} |