Gefahren:
Der Grat, der von der Vermoispitze zum Niederjöchel führt, ist durchwegs sehr ausgesetzt, so daß gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit absolut erforderlich sind. Aufpassen, denn auch größere Steine sind teilweise sehr locker.
Besondere Ausrüstung:
2l Getränke, denn weiter oben gibt"s kein Wasser mehr.
Wir starten die Bergtour zur Vermoispitze kurz oberhalb des 1817 erbauten Sennhofs bei Karthaus im Schnalstal. Dort gibt"s einen kleinen Parkplatz, den nur wenige kennen und daher in der Regel auch nicht überfüllt ist. Über einen schmalen und teilweise etwas steinigen Wirtschaftsweg ... ... geht"s dann hinauf zu der ca. 2.000m hoch gelegenen Penaud-Alm. Dieser Weg zieht sich etwas dahin, ist aber auch mit dem Mountainbike noch gut zu schaffen. Die Penaud-Alm wird gerade neu hergerichtet und wird wohl bald richtig edel ausschauen. Der auffällige "Berg", der sich so imposant vor uns aufragt, wird sich im weiteren Verlauf unserer Wanderung als das Ende eines unscheinbaren Kamms entpuppen, den wir uns dann genüßlich von oben betrachten können. Dann geht es weiter auf einem deutlich schmaleren Pfad durch saftige Almwiesen hindurch. Die Steigung ist aber eher moderat, so daß wir uns nicht allzusehr quälen müssen. Das Mountainbike sollten wir jedoch an der Alm zurücklassen. Es geht dann in einem weiten Linksbogen in das vor uns liegende Tal hinein. Unmittelbar rechts davon können wir unser Ziel bereits sehen. Hier darf auch gemeckert werden! Eine kleine Ziegenherde kreuzt unseren Weg. Aber schaun wir mal etwas genauer hin ... ... von diesem Felsen werden wir von neugierigen Ziegen beobachtet. "Was haben denn diese irren Zweibeiner hier zu suchen?". Wir bleiben die Antwort aber vorsichtshalber schuldig, denn heute abend gibt es einen saftigen Gamsbraten ;=)) Nach leichtem Anstieg erreichen wir bald diesen Sattel in ca. 2.850m Höhe. Das Gelände wird zunehmend gerölliger. Unter diesem Geröll ist auch mitten im Sommer ein Permafrostboden, der an der Oberfläche langsam auftaut, und damit dem Geröll weniger Halt gibt, das dadurch langsam zu Tal rutscht. Auf dem Sattel angekommen, erleben wir eine Überraschung, denn ganz unvermittelt tut sich dieser herrliche Blick auf den Vinschgau bis nach Meran (ganz links, etwas im Dunst) auf. Wenden wir uns ein wenig nach rechts ... ... und wir erblicken erstmals das Gipfelkreuz der Vermoispitze, das ein paar Meter unterhalb des höchsten Punkts des Gipfels steht. Nur noch ein kurzer Anstieg, ... ... und wir erreichen einen der ganz wenigen Punkte, von dem aus praktisch der ganze Vinschgau von Meran bis nach Prad am Stilfser Joch zu sehen ist. Dieser Blick ist derart imposant, daß es uns erst mal die Sprache verschlagen hat. Wie aus einem Flugzeug blicken wir auf Latsch im Vinschgau hinunter, das rund 2.500m tief unter uns liegt. Dahinter geht es in das Martelltal hinein, und direkt oberhalb vom Talende ragt der mächtige Cevedale empor. Drehen wir uns mal um - hier begrüßt uns ein guter, alter Bekannter - der Similaun (3.599m) mit seinen mächtigen Gletschern und gleich rechts daneben die Hintere Schwärze (3.624m). Wir entschließen uns, über den Grat in westliche Richtung zum Niederjöchel zu wandern. Hier erwartet uns der schwierigste Teil unserer Tour, denn es geht über ein sehr ausgesetztes Gelände mit vielen losen Steinen bis wir das Niederjöchel erreichen. Werfen wir noch mal einen Blick zurück zum Hasenöhrl, das direkt auf der anderen Seite des Vinschgaus liegt. Aber wir haben immer noch nicht genug! Es ist einfach viel zu schön hier oben! Also steigen wir nicht gleich ab, sondern machen noch einen kleinen Umweg über den Wasserwaal zu den "Augengläser Seen", ein "Doppelsee", der seinen Namen nicht ganz zu Unrecht trägt! Alles Quark? Mitnichten - dieser kleine Frosch ist echt cool, denn er ist in weit über 2.000m Höhe zu Hause! Und er hüpfte zielsicher Richtung Vermoispitze. Zum Schluß noch diese Sauerei hier. Fröhliches Grunzen und Quieken begrüßt uns nach dem Abstieg zur Penaud-Alm. Das war"s für heute, aber diese extrem beeindruckende Tour werden wir sicher wiederholen! |