Gefahren:
Der letzte Anstieg zum Gipfel führt über ein kleineres Schneefeld, hier tut man sich mit Steigeisen wesentlich leichter. Die anschließende Kletterpartie ist bei Neuschnee ausgesprochen haarig, sonst eher harmlos. Der Rest der Tour ist für jeden Bergwanderer mit einer gesunden Kondition problemlos zu schaffen.
Besondere Ausrüstung:
Steigeisen oder Grödeln, Handschuhe, Schneebrille, mindestens 2l Wasser
Von Pfelders aus geht in etwa 1.700m Höhe ein gemütlicher Wanderweg in westliche Richtung zur Stettiner Hütte zunächst mal mit geringer Steigung geradeaus, dann etwas steiler in Kehren hinauf. Oberhalb dieser Kehren wird es etwas gerölliger, dort machen wir in ca. 2.400m Höhe eine kleine Pause. Nach insgesamt 2 Stunden erreichen wir die Stettiner Hütte (2.893m) und rasten dort erst mal. Im Hintergrund erhebt sich majestätisch die Hohe Weiße (3.281m), die noch zur Texelgruppe gehört. Danach geht es auf dem Hans Grutzmacher Weg zum Gipfel der Hohen Wilde zunächst relativ gemütlich weiter, doch das ändert sich nach kurzer Zeit. Wir gewinnen schnell an Höhe und haben bald diesen schönen Blick auf die Stettiner Hütte mit Baggersee ;=)) Links oben wieder die Hohe Weiße, und dahinter schaut noch ein Teil des Lodners heraus. Bevor es aber dann richtig zur Sache geht.... .... solltest Du auf die interessante Flora in dieser Region achten: Hier blüht das schöne Alpenleinkraut, das man im Hochgebirge häufiger beobachten kann.... .... und der Schusternagel, der normalerweise schon im Juni blüht, doch hier in rund 3.000m Höhe liegt dann noch massenweise Schnee. Bei diesem schönen Anblick.... .... stärken wir uns mit ein paar Litern Wasser und einem Kilo Eiern. Frank (ganz rechts) macht es uns gerade vor ;=)) Nach so vielen Eiern im Bauch kann uns dieser steile Anstieg über das Schneefeld nicht mehr groß beeindrucken. Hier tut man sich übrigens mit Grödeln oder Steigeisen wesentlich leichter. Hinter diesem Schneefeld geht es dann sehr steil mit vielen Klettereinlagen weiter bis zum Gipfel. Nach einer ¾ Stunde (im Neuschnee anstrengender!) Kletterei erreichen wir das Gipfelkreuz mit einem unglaublichen Berg- und Gletscherpanorama. Hier stehen wir auf der Südtiroler Seite. Interessanterweise verläuft die Grenze zwischen Tirol und Südtirol genau.... .... an diesem "Grenzstein" (der natürlich aus Metall ist). So gesehen ist die Hohe Wilde nur eine halbe Südtirolerin. Hier der Blick von der Tiroler Seite aus. Bevor wir uns den Gipfelschnaps und die restlichen Eier gönnen, schauen wir uns erst mal um. Hier schauen wir in südliche Richtung am verschneiten Gipfel vorbei, links im Bild der kegelige Lodner, dem die Spitze zu fehlen scheint. Der Blick nach Südwesten zeigt uns den südlichen Teil der Ötztaler Alpen. Ganz rechts im Bild beginnt der Große Gurgler Ferner. Darüber der Schnalskamm mit der Hinteren Schwärze (3.628m) als höchste Erhebung. Links daneben, heute ganz in Weiß, der Similaun (3.599m). Unten sehen wir ein kleines Stück vom Pfossental, dessen oberer Teil allerdings aus dieser Perspektive nicht sichtbar hinter dem Gipfel quer verläuft. Am westlichen Ende des Gipfels.... .... können wir den oberen Teil des Pfossentals (fast gleiche Blickrichtung) genauer sehen. Ganz rechts oben schaut noch ein Stück vom Similaun heraus. Kleiner Schwenk nach rechts, jetzt blicken wir in nordwestliche Richtung auf den Großen Gurgler Ferner. Links von dem kleinen Wölkchen wieder der Similaun, rechts davon die Hintere Schwärze. Noch ein kleines Stück nach rechts, und wir sehen die Nördliche Hohe Wilde, links daneben wieder der Gurgler Ferner, und rechts daneben beginnt der Langtaler Ferner (nicht mehr im Bild). Und wieder ein kleiner Rechtsschwenk - hier in nördlicher Richtung sehen wir den Langtaler Ferner in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit. Noch ein kleines Stück nach rechts, nordöstliche Richtung, und wir schauen in das Pfeldere Tal hinein. Ganz tief da unten sehen wir unseren Ausgangspunkt in Pfelders. Ein gutes Stück weiter nach rechts schauen wir nach Südosten. Rechts sehen wir die Hohe Weiße und ganz rechts am Bildrand den Lodner. Nun können wir uns den Gipfelschnaps richtig genüßlich durch die Kehle laufen lassen, danach noch eine kleine Brotzeit und vielleicht noch drei, vier Eier als Nachtisch. Und viel, viel später dann der unvermeidliche Abstieg. |