Nach den anstrengenden ´Nebelgipfeltouren´ der vergangenen Tage darf es heute mal was richtig gemütliches sein - die Matatzspitze, ein leicht zu besteigender Berg, der durch seine exponierte Lage hoch über dem Passeiertal einen trotz der geringen Höhe großartigen Ausblick bietet. Aufstellung der erfahrenen Bergfexe am Parkplatz in Ulfas (Kratzegg) mit unserem heutigen Ziel links oben. Ganz gemütlich geht es fast ohne Steigung auf der geteerten Straße los bis zu dieser Abzweigung, die wir nach ca. 10 Minuten erreichen. Hier verlassen wir die Teerstraße, die wieder bergab weitergeht und halten uns rechts auf dem geschotterten Weg mit der Markierung "3A". Vorerst bleibt es so gemütlich, mit leichter Steigung geht es weiter durch schattigen Wald, vorbei am idyllisch sprudelnden Saldern Bach bis zu einem Talkessel, an dessen Ende sich die höchste Erhebung, die Kolbenspitze (2.868 m) befindet. Nach einer weiten Linkskehre erreichen wir nach einer halben Stunde die Ulfas-Alm (1.600 m), ein bewirtschafteter Berggasthof, den wir uns weiter unten noch einmal genauer zur Brust nehmen wollen. Bis hierhin kann man auch ganz bequem mit dem Mountainbike radeln und würde ca. 20 Minuten einsparen. Eigenartige Rindviecher gibt es hier oben. Rennen in der größten Hitze den Berg hinauf und schwitzen wie die Schweine! Dabei kann man hier so richtig cool abhängen und ganz genüßlich frisches Gras mampfen... Direkt hinter der Ulfas-Alm geht es auf diesem Steig deutlich steiler weiter. Von wegen abhängen, hier ist bei warmer Witterung Schwitzen angesagt. Es geht aber recht bald wieder in lichten Wald hinein, wobei die anfangs recht knuffige Steigung wieder etwas abnimmt. Nach weiteren 30 Minuten kommen wir an eine Abzweigung, der wir links (Markierung "2B") Richtung Matatzspitze folgen. Nach weiteren 10 Minuten kommen wir an dieser alten Almhütte vorbei. Tisch und Bank davor laden zu einer kleinen Rast ein.
Bevor es weitergeht, vielleicht noch ein paar Sätzchen zur Matatzspitze. Ganz ähnlich wie die Mutspitze bildet die Matatzspitze den letzten Ausläufer der Texelgruppe, die ihrerseits wieder den südlichen Ausläufer der Ötztaler Alpen bildet. Durch die exponierte Lage direkt über dem mittleren Passeiertal bietet dieser Gipfel eine ungewöhnlich gute Sicht, auch wenn dieser Gipfel nur ein kleiner Buckel eines Kamms ist, der sich quer durch die Texelgruppe bis zum 12,4 km Luftlinie entfernten Tschigat (3.000 m) erstreckt. Dachte sich wohl auch dieser kleine Käfer - wenn sich diese seltsamen Rindviecher sowas antun, dann laß ich mich doch einfach mit auf den Gipfel schleppen. Nix da, wir sparen Gewicht wo es nur geht ;=} Und weiter geht´s (ohne Käfer) mäßig steil weiter bergauf bis wir nach weiteren 20 Minuten einen Sattel erreichen, der endlich den Blick nach Osten über das Passeiertal öffnet. Der Blick nach Norden zeigt das "Hahnl" (1.999 m) und dahinter die Berge westlich des Jaufenpasses. Wir wenden uns aber nach Süden Richtung Matatzspitze und haben noch ca. 200 Höhenmeter vor uns. Die Steigung nimmt ab hier zwar beträchtlich zu, aber die Steine sind hier "zufällig" in Treppenform angeordnet, so daß dieser Weg technisch als absolut unschwer einzustufen ist. Nach weiteren 20 Minuten haben wir das Gipfelkreuz mit den üblichen Verdächtigen davor direkt vor der Nase.
Das nun folgende Bild ist ein extremes Panorama das aus 4 Einzelaufnahmen besteht! Das über 4.000 Pixel breite Bild sollte nur in vertikaler Richtung an den Bildschirm abgepaßt werden. Mit dem horizontalen Rollbalken kann man nun ganz genüßlich den Blick über die Sarntaler Alpen (Nordost bis Südost), das nördliche, mittlere und südliche Passeiertal bis nach Meran schweifen lassen. Ganz rechts dann die Texelgruppe und Nachbarberge der Matatzspitze, darunter auch die 2.868 m hohe Kolbenspitze im Südwesten.
Es folgt ein weiteres Panoramabild von der nördlichen Texelgruppe im Westen über die Auffahrt zum Timmelsjoch im Nordwesten bis zum Jaufenpaß im Nordosten. Tief unten im nördlichen Passeiertal liegt St. Leonhard, etwas talauswärts ist das Gewerbegebiet von St. Martin noch zu sehen. Auch dieses Bild (3 Einzelaufnahmen) sollte nur in der Höhe an den Bildschirm angepaßt werden. Panorama von den Sarntaler Alpen im Nordosten bis zur Kolbenspitze im Südwesten. Panorama von der nördlichen Texelgruppe im Westen bis zum Jaufenpaß im Nordosten. Nach genußvollem Abstieg wollen wir uns ein wenig erfrischen und kehren in der sehr schön gelegenen Ulfas-Alm ein. Eine gelungene Gipfeltour ohne Nebel, Schneefall und sonstiges Ungemach hebt die Stimmung ungemein. So lassen wir hier bei frischem Gerstensaft nieder und genießen die warme Nachmittagssonne so wie alle anderen venünftigen Rindviecher drumherum... |