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Schwere Gipfeltour auf die Speckkarspitze: Anspruchsvolle, alpine Gipfeltour mit atemberaubendem Blick in das Inntal und über die Gletscherregionen des Alpenhauptkamms

Speckkarspitze (2.621 m)

Speckkarspitze
Datum:24.09.2005
Gebirgsgruppe:Karwendel
Region:Inntal
Charakter:Anspruchsvolle, alpine Gipfeltour mit atemberaubendem Blick in das Inntal und über die Gletscherregionen des Alpenhauptkamms
Schwierigkeitsgrad:Grad Schwer
Start:Absam, Mautstraße, oberer Parkplatz
Höhendifferenz:1.700 m
Aufstieg:03:45
Fahrzeit:Für Mountainbiker ungeeignet
 

» zur Anfahrtsbeschreibung mit Straßenkarte

Gefahren:
Der Aufstieg zur Speckkarspitze erfordert eine gesunde Kondition, Trittsicherheit und insbesondere auf dem ausgesetzten und teilweise sehr schmalen Grat auf der Westseite des Gipfels absolute Schwindelfreiheit.

Besondere Ausrüstung:
Mindestens 2l Getränke, es gibt weiter oben keine Bäche mehr! Stöcke sind dringend zu empfehlen.

 

Speckkarspitze Bruecke HirschbadsteigNach einer kleinen Irrfahrt durch Hall in Tirol fanden wir nun endlich den Weg nach Absam und fahren die steile Mautstraße (4€!) hinauf. Zu Beginn prophezeite uns ein Herr in amtlich anmutendem Outfit, daß die oberen Parkplätze belegt seien. Also nahmen wir mit einem der unteren Parkplätze vorlieb und marschierten die Teerstraße bis zu dieser Abzweigung im Bild links hinauf.
 

Speckkarspitze Absam Mautstrasse AbzweigungWährend dieser 25 Minuten wurden wir jedoch von sehr vielen Autos überholt, was die Glaubwürdigkeit des "Propheten" nachhaltig erschütterte. Nun kommen wir auf den Hirschbadsteig, der uns sehr steil das Isstal hinaufführt.

Insgesamt fanden wir den Hirschbadsteig in einem echt jämmerlichen Zustand vor. Obwohl es fast eine Woche lang nicht geregnet hatte, wateten wir durch Schlamm und rutschten auf schlammbedeckten, speckigen Steinen immer wieder zurück. Daher auch der Name des Steigs, denn früher suhlten sich in dieser Gegend die Hirsche im Schlamm.
 

Speckkarspitze RosskopfNach etwa 45 Minuten wird der Weg aber deutlich besser, und wir erreichen den Issanger (1.626m) mit diesem traumhaften Blick auf den Rosskopf (2.670m) und die umliegenden, mächtigen Felswänden. Auch die Steigung nimmt vorübergehend ab, es geht teilweise sogar fast eben weiter.
 

Speckkarspitze Wilde - Bande - SteigWir kommen nun auf den "Wilde-Bande-Steig", an dem wir uns rechts in Richtung Bettelwurfhütte halten. Es ist aber alles perfekt ausgeschildert, so daß man sich hier nicht verlaufen kann. Dieser "Steig" ist sehr breit ausgebaut und stark geschottert, hat aber eine recht knackige Steigung.
Der Name geht übrigens auf eine im Jahr 1877 gegründete Bergsteigergruppe mit dem Namen "Wilde Bande" zurück, die diesen Steig vom Stempeljoch zum Lafatscherjoch bauten.
 

Speckkarspitze Lafatscher JochNach einer weiteren Stunde kommen wir am Lafatscher Joch (2.085m) an. Hier tun sich schlagartig völlig neue, grandiose Blicke in das Karwendelgebirge auf.

Im Bild links sehen wir auf den Großen Lafatscher (2.696m). Wir halten uns wieder rechts, folgen aber nicht dem Weg ganz rechts zur Bettelwurfhütte, sondern steigen über eine lange Geröllreise zur Speckkarspitze auf.
 

Speckkarspitze Schotterreise SeiteVon nun an geht es ins Eingemachte! Es geht fast stangerlgrad diese Geröllreise hinauf. An der Hangneigung kann man gut erkennen, was hier so abgeht. Das lose Geröll kostet einiges an Kraft und läßt uns bei jedem Schritt ein wenig zurückrutschen.
 

Speckkarspitze Schotterreise VorneDer Blick nach vorne zeigt es nochmal deutlich, daß dieser Aufstieg nichts für schwache Knochen und "trittunsichere" Bergwanderer ist. Hier sind Stöcke zum "Gleichgewichts-Fine-Tuning" ungemein hilfreich. Trotzdem geht dieser Aufstieg extrem ins Gebein ;=))
 

Speckkarspitze KletternNach rund einer Stunde Geröll darf dann endlich mal ein wenig geklettert werden. Der Klettersteig ist zwar nicht gesichert, jedoch ist der Schwierigkeitsgrad der Kletterei, wenn überhaupt, allenfalls als "2-er" einzustufen, was einen geübten Bergwanderer noch nicht vor unlösbare Probleme stellen sollte.

Trotzdem sollte man sich - so wie generell bei jeder Kletterei - jeden Tritt und jeden Handgriff sorgfältig überlegen.
 

Speckkarspitze GratSchon nach knapp 15 Minuten Kletterei kommen wir auf den Grat an der Westseite des Gipfels der Speckkarspitze. Dieser Grat ist an einigen Stellen ziemlich ausgesetzt und ausgerechnet dort auch sehr schmal. Also aufpassen!

Bevor wir unser Ziel erreichen, müssen wir noch einige Vorgipfel überwinden. Es geht also mehrmals wieder etwas herunter, wieder hinauf, wieder herunter. Trotzdem ist das noch weit angenehmer als das lose Geröll weiter unten.
 

Speckkarspitze KarwendelUnd dann, nach einer weiteren ¾ Stunde, stehen wir auf dem Gipfel der Speckkarspitze und können einen Blick genießen, der wohl nicht ganz alltäglich ist! Im Norden blicken wir auf die mächtigen Felswände des Karwendel, etwas rechts von der Bildmitte sehen wir seine höchste Erhebung, die Birkkarspitze (2.749m).
 

Speckkarspitze Zillertaler AlpenNach Süden dann dieser fantastische Blick über das Inntal hinweg in die Gletscherwelt der Zillertaler Alpen. Leider haben sich heute immer wieder böse Wolken vor das geschoben, was wir eigentlich sehen wollten.
 

Speckkarspitze HallDoch manchmal machten sie den Blick frei, und wir konnten tief unter uns den Tiroler Ort Hall, Absam und unseren Ausgangspunkt erblicken.
 

Speckkarspitze InnsbruckWeiter im Südwesten liegt die Hauptstadt Tirols, Innsbruck im etwas dunstigen Inntal. Dahinter, leicht links, das Wipptal, durch das die Brennerstraße nach Südtirol führt.
 

 
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