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Gefahren:
Der Aufstieg zur Speckkarspitze erfordert eine gesunde Kondition, Trittsicherheit und insbesondere auf dem ausgesetzten und teilweise sehr schmalen Grat auf der Westseite des Gipfels absolute Schwindelfreiheit.
Besondere Ausrüstung:
Mindestens 2l Getränke, es gibt weiter oben keine Bäche mehr! Stöcke sind dringend zu empfehlen.
Nach einer kleinen Irrfahrt durch Hall in Tirol fanden wir nun endlich den Weg nach Absam und fahren die steile Mautstraße (4€!) hinauf. Zu Beginn prophezeite uns ein Herr in amtlich anmutendem Outfit, daß die oberen Parkplätze belegt seien. Also nahmen wir mit einem der unteren Parkplätze vorlieb und marschierten die Teerstraße bis zu dieser Abzweigung im Bild links hinauf. Während dieser 25 Minuten wurden wir jedoch von sehr vielen Autos überholt, was die Glaubwürdigkeit des "Propheten" nachhaltig erschütterte. Nun kommen wir auf den Hirschbadsteig, der uns sehr steil das Isstal hinaufführt. Nach etwa 45 Minuten wird der Weg aber deutlich besser, und wir erreichen den Issanger (1.626m) mit diesem traumhaften Blick auf den Rosskopf (2.670m) und die umliegenden, mächtigen Felswänden. Auch die Steigung nimmt vorübergehend ab, es geht teilweise sogar fast eben weiter. Wir kommen nun auf den "Wilde-Bande-Steig", an dem wir uns rechts in Richtung Bettelwurfhütte halten. Es ist aber alles perfekt ausgeschildert, so daß man sich hier nicht verlaufen kann. Dieser "Steig" ist sehr breit ausgebaut und stark geschottert, hat aber eine recht knackige Steigung. Nach einer weiteren Stunde kommen wir am Lafatscher Joch (2.085m) an. Hier tun sich schlagartig völlig neue, grandiose Blicke in das Karwendelgebirge auf. Von nun an geht es ins Eingemachte! Es geht fast stangerlgrad diese Geröllreise hinauf. An der Hangneigung kann man gut erkennen, was hier so abgeht. Das lose Geröll kostet einiges an Kraft und läßt uns bei jedem Schritt ein wenig zurückrutschen. Der Blick nach vorne zeigt es nochmal deutlich, daß dieser Aufstieg nichts für schwache Knochen und "trittunsichere" Bergwanderer ist. Hier sind Stöcke zum "Gleichgewichts-Fine-Tuning" ungemein hilfreich. Trotzdem geht dieser Aufstieg extrem ins Gebein ;=)) Nach rund einer Stunde Geröll darf dann endlich mal ein wenig geklettert werden. Der Klettersteig ist zwar nicht gesichert, jedoch ist der Schwierigkeitsgrad der Kletterei, wenn überhaupt, allenfalls als "2-er" einzustufen, was einen geübten Bergwanderer noch nicht vor unlösbare Probleme stellen sollte. Schon nach knapp 15 Minuten Kletterei kommen wir auf den Grat an der Westseite des Gipfels der Speckkarspitze. Dieser Grat ist an einigen Stellen ziemlich ausgesetzt und ausgerechnet dort auch sehr schmal. Also aufpassen! Und dann, nach einer weiteren ¾ Stunde, stehen wir auf dem Gipfel der Speckkarspitze und können einen Blick genießen, der wohl nicht ganz alltäglich ist! Im Norden blicken wir auf die mächtigen Felswände des Karwendel, etwas rechts von der Bildmitte sehen wir seine höchste Erhebung, die Birkkarspitze (2.749m). Nach Süden dann dieser fantastische Blick über das Inntal hinweg in die Gletscherwelt der Zillertaler Alpen. Leider haben sich heute immer wieder böse Wolken vor das geschoben, was wir eigentlich sehen wollten. Doch manchmal machten sie den Blick frei, und wir konnten tief unter uns den Tiroler Ort Hall, Absam und unseren Ausgangspunkt erblicken. Weiter im Südwesten liegt die Hauptstadt Tirols, Innsbruck im etwas dunstigen Inntal. Dahinter, leicht links, das Wipptal, durch das die Brennerstraße nach Südtirol führt. |