Unsere heutige Tour beginnt am Parkplatz der Talstation des Skigebiets Christlum in Achenkirch. Genauer gesagt ist es der kleinere Parkplatz auf der Nordseite des Unteraubachs. Am Westende dieses Parkplatzes beginnt ein kaum ansteigender Weg, der unverständlicherweise nicht mit dem Mountainbike befahren werden darf, während Fahrzeuge aller Art mit entsprechender Sondergenehmigung hier bis zur Gröbneralm hinauffahren dürfen. Mit Umweltschutz kann das also nichts zu tun haben. Ein Schelm wer böses dabei denkt... Es folgt ein langer Anmarsch entlang des Unteraubachs mit geringer Steigung, wie geschaffen für das Zweirad. Allmählich nimmt die Steigung zu, bleibt aber bis fast zur Gröbneralm (1.565 m) stets im gemütlichen Bereich. Nach rund 2 Stunden haben wir die Gröbner Alm, die sich schon lange in unserem Blickfeld befindet, erreicht. Im Hintergrund sehen wir den Sattel ´Gröbner Hals´. Ein Blick zurück zeigt die drei Unnütze auf der anderen Talseite, von links der Hinterunnütz (2.007 m), der Hochunnütz (2.075 m) und der Vorderunnütz (2.078 m). Links neben dem Hinterunnütz spitzelt der schroffe Guffert (2.196 m) heraus. Nun geht es auf einem etwas holprigen Weg weiter bis zu einem Sattel mit dem wohlklingenden Namen Gröbner Hals (1.650 m). Auf diesem Sattel eröffnet sich uns bereits ein traumhafter Blick auf die unzähligen Spitzen des östlichen Karwendel. Dort halten wir uns links und steigen auf einer größtenteils weglosen Almwiese in Richtung Sonntagsspitze steil an. Ein paar Wegmarkierungen wären hier mehr als angebracht, denn an einigen Stellen macht sich bereits ganz deutlich die Erosion bemerkbar, und das muß ja nicht sein, wenn man die vielen Wanderer mit einfachen Mitteln auf dem rechten Weg halten kann.
Wie auch immer - Mountainbiker unten aussperren und oben Nachlässigkeit üben - das versteh einer wer will...
Die schroff abfallende Nordostflanke des Bergrückens gibt so manch imposanten Blick ins Tal und über die Grödneralm frei. Weiterhin geht es steil bergan, aber keine Angst, die Steigung nimmt im weiteren Verlauf noch deutlich zu, während der Steig in seiner Qualität immer anspruchsvoller wird. Diese kleine Warnung an dieser Stelle sollte man durchaus ernst nehmen, denn es kommen etliche kleine Kletterpartien, die es in sich haben. Kurz vor dem Gipfelkreuz nimmt die Steigung dann spürbar ab, und es folgt ein grundgemütlicher Gipfelanstieg. Schauen wir uns mal ganz genüßlich um: Im Norden ragt der Juifen (1.987 m) auf, jedoch nicht unmittelbar vor uns, sondern etwas im Hintergrund. So habe ich diesen interessanten Berg mit einem 135 mm-Tele ´herangeholt´. Knapp rechts am Juifen vorbeigeschaut fällt das geübte Auge auf den Schürfenkopf / Sonntraten (1.096 m) einem sehr schönen Gaißacher Aussichtsberg. Ebenfalls mit dem 135 mm-Tele herangezoomt und extrem kontrastverstärkt. Auch der Enzian kann hier um diese Jahreszeit durchaus noch blühen. Eigentlich war die Schreckenspitze unser heutiges Wanderziel gewesen, jedoch zwang die schon etwas vorgerückte Stunde zum Abbruch dieses Vorhabens. Das Bild zeigt den südlichen Teil des Grats, an dessen Ende sich gut sichtbar die Schreckenspitze befindet. Aufgenommen wurde dieses Bild etwa auf einem Drittel des Wegs zwischen Sonntagsspitze und Schreckenspitze. Der weitere Weg zur Schreckenspitze führt über einen der schönsten Grate die ich kenne. Technisch kinderleicht und ausgesprochen gemütlich, dafür mit einem Rundblick vom Feinsten! Mal geht es leicht bergan, mal leicht bergab...
Das Bild zeigt den nördlichen Teil des Grats, an dessen Ende sich gut sichtbar die Sonntagsspitze befindet.
Bis zu einem etwas höheren mittleren Buckel, der auf dem Bild ganz oben rechts auf dieser Seite noch zu sehen ist, hat es heute zeitlich gereicht. Die Schreckenspitze ist dort übrigens nicht zu sehen, denn sie liegt genau hinter diesem namenlosen Buckel und wird daher vollständig verdeckt. Man sagt, Steinböcke können nicht grinsen. Können die meisten auch nicht, nur dieses Exemplar sah den etwas hektischen und beinahe vergeblichen Versuch eines bärtigen Bergpaparazzo, schnell die Kamera zu zücken und fast in Richtung Sonne eine brauchbare Aufnahme machen zu wollen. Grinste breit und machte sich ganz schnell dorthin vom Acker wo ich ihm beim besten Willen nicht folgen konnte... |